Wenn ein Hurrikan auf die Küste im Südosten Kubas trifft, fliegen in Gibara die Dächer weg. Gut 30 km von der Provinzhauptstadt Holguín entfernt liegt das Städtchen, etwas abseits des üblichen Touristentrails. Sonst eher verträumt, erwacht es einmal im Jahr, wenn im April ein internationales Filmfestival stattfindet.
The Guardian nennt Gibara „Cuba´s best kept secret“ und ein Sammeltaxi zu diesem bestgehüteten Geheimnis ist in Holguín schnell gefunden. Vor einer Tankstelle an der Straße nach Gibara wartet es bereits und ich bekomme den Platz vorne neben dem Fahrer. Die beiden Männer, die dort schon sitzen, werden stattdessen nach hinten beordert. Dass diese bevorzugte Behandlung in Verbindung zum Fahrpreis steht, sollte mir jedoch erst später klar werden, zunächst einmal besteht kein Grund, irgendetwas zu hinterfragen. Ganz im Gegenteil, ich bin doch gespannt auf Gibara. Und los geht die Fahrt an die Küste!
Inhalte
- 1 Von Holguín nach Gibara
- 2 Wenn in Gibara die Dächer fliegen
- 3 Francisco spricht Deutsch
- 4 Jahreswechsel in Gibara
- 5 Gastronomie in Gibara
- 6 High Heels in Gibara
- 7 Von Gibara zur Playa Caletones
- 8 Kubanische Pferde: zuverlässiger als Fahrräder
- 9 Erst Bier, dann Bus
- 10 Rückkehr nach einem Jahr
- 11 Gibara – auf einen Blick
Von Holguín nach Gibara
Durch das offene Seitenfenster des Oldtimers bläst mir der Fahrtwind ins Gesicht und die draußen vorbeiziehende Landschaft beschriebe ein Reiseführer sicher als “malerisch”. Geradezu filmreif wirkt die Szenerie auf der Strecke zwischen Holguín und Gibara. Und ich habe den besten Platz, sitze in der ersten Reihe. Auch das Meer ist einige Kilometer vor Gibara in der Ferne bereits zu sehen.
“Villa Blanca de los Cangrejos” nennen sie Gibara. Und Cangrejos, also Krabben, stehen im Restaurant auch auf der Speisekarte, wie sich später zeigen sollte. Aber warum um alles in der Welt “weißes Städtchen”? Davon kann nun wirklich keine Rede sein, stelle ich gleich nach der Ankunft fest. Manche Häuser sind bunt gestrichen und von etlichen der kolonialen Fassaden blättert längst die Farbe ab. Dort, wo es tatsächlich einmal weiß gewesen sein mag, dominiert nun Grau oder Beige. Die Seeluft im wilden Osten Kubas wird sicher ihren Teil dazu beitragen. Nur schwer vorstellbar, dass Gibara einmal so strahlend weiß gewesen ist, wie etwa die andalusischen Pueblos Blancos, Arcos de la Frontera oder Vejer de la Frontera.
Wenn in Gibara
die Dächer fliegen
Die Lage an der Küste macht den Ort anfällig für die Gewalten der Natur. Manchmal wird es stürmisch, 2008 etwa ist Hurrikan Ike mit fast 200 Stundenkilometern auf die Küste zugerast und über Gibara hingefegt. Mit bis zu sieben Meter hohen Wellen war das Meerwasser weit in den Ort eingedrungen. Dagegen ist auch Camilo Cienfuegos machtlos. Schwer bewaffnet steht der Comandante mit dem Rücken zum Meer. Direkt am Wasser haben sie zu Ehren des bärtigen Revolutionshelden, 1959 ist er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, ein Monument aufgestellt.
Apricotfarben leuchtet die Fassade des Hotels Ordoño Encanto. Ich war neugierig auf das restaurierte Gebäude, das The Guardian als “colonial gem” bezeichnet. Dort ein paar Tage zu verbringen statt wie üblich in einer Casa Particular, das war die ursprüngliche Idee. Als ich die Zimmerpreise erfahre, erledigt sich der Traum vom kolonialen Juwel jedoch abrupt. Dass es günstiger ist, vorab über Internet zu buchen, lerne ich noch und suche mir dann doch eine nette Privatunterkunft.
Francisco spricht Deutsch
Später treffe ich Francisco auf der Straße. Es ist nirgendwo in Kuba ein Problem, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen, was eher noch eine Untertreibung ist. Und Francisco spricht sogar Deutsch, erstaunlich gut sogar. Sein Lehrer war seinerzeit in der DDR, erfahre ich, und von ihm hat er die Sprache gelernt. Francisco ist 36 und nicht verheiratet. Er liebe seine Freiheit, gesteht er.
Francisco erzählt, die meisten Touristen, die nach Gibara kommen, machten einen Ausflug von Guardalavaca aus. Man erkenne sie an ihren Armbändern, den untrüglichen Erkennungszeichen von All-inclusive-Urlaubern. Der typische Ablauf einer solchen Visite: Besuch von Aussichtspunkt und Zigarrenfabrik, anschließend irgendwo etwas essen und das wars. Ratzfatz seien die Besucher dann wieder weg. Manche von ihnen verteilten zuvor noch Süßigkeiten an Kinder.
Wie auf Bestellung erscheint eine kleine Gruppe Touristen. Einer von ihnen marschiert geradewegs auf eine Frau mit ihrer kleinen Tochter zu. Die beiden sitzen auf einer der Bänke im Parque Calixto García, wo sogleich eine Tüte mit Süßigkeiten den Besitzer wechselt. Schnell wird noch, wie zum Beweis, ein Foto geschossen, und schon sind die Leute wieder verschwunden. Genau so, wie Francisco es zuvor beschrieben hatte.
Jahreswechsel in Gibara
Der Jahreswechsel steht an und meine Gastgeber haben mich zum Abendessen eingeladen. Zu Silvester gibt es Schweinebraten, Cerdo Asado ist das traditionelle Gericht. Und bereits am frühen Morgen hatten sich unter das Krähen der Hähne andere Geräusche gemischt: das Quieken der Schweine nämlich, die das neue Jahr nicht erleben würden.
Beim Essen erfahre ich einiges über die familiären Verhältnisse. Von drei Söhnen ist einer der Sprössling von Irina, meiner Gastgeberin, jedoch zusammen mit einem anderen Mann. Der zweite ist der Filius ihres Gatten, wiederum mit einer anderen Frau. Nur der jüngste ist der gemeinsame Sohn. “Kompliziert?”, fragen sie. Ich lache, nein, kompliziert wirken sie nun gerade nicht, eher ganz normal, wie eine typisch kubanische Familie eben.
Als wir fertig sind mit essen, löst sich die Runde schnell auf und jeder geht seines Weges. Einige Nachbarn kommen dafür hinzu und nehmen die Plätze ein, vom Cerdo Asado ist schließlich auch noch reichlich da. Noch vor Mitternacht bin ich wieder zurück in meiner Herberge. Im Ort ist auch zu Silvester nicht viel mehr los als sonst, es ist fast wie ein ganz normaler Abend. Bis auf den Schweinebraten im Kreis der Familie.
Gastronomie in Gibara
Einige Paladares, privat geführte Restaurants, gibt es natürlich auch in Gibara. La Perla del Norte ist mein Favorit, oft steige ich dort zur Dachterrasse hinauf. Um etwas zu essen, um einen leckeren Cocktail zu trinken und um mit Reiniero zu plaudern. Der arbeitet hier und verrät, dass die Besitzer des Hostal Los Hermanos das Restaurant erst vor sieben Monaten eröffnet haben. Deren Casa Particular befindet sich ebenfalls in der Calle Cespedes, nur ein paar Häuser weiter, und genießt einen ausgezeichneten Ruf.
Reiniero ist 44 und bereits zum vierten Mal verheiratet. Dass er schüchtern sei, verrät er mir schmunzelnd. Wenn ihn eine Frau interessiere, schreibe er Gedichte für sie, fügt er verschmitzt lächelnd hinzu. Und ich solle am Abend die Batería Fernando VII aufsuchen, dort würde ich schnell Kontakt finden. Er selbst könne leider nicht mitkommen, da er arbeiten müsse.
High Heels in Gibara
Die Garnison Fernando VII wurde 1817 gebaut und nach der Revolution restauriert. In der kleinen Festung direkt am Meer befindet sich inzwischen ein Veranstaltungszentrum. Ich beherzige Reinieros Tipp und suche die Batería noch am selben Abend auf. Es gibt ein Showprogramm und im Anschluss daran Musik aus der Konserve. Der Open-Air-Bereich füllt sich zusehends und bald wird es wohl mit Tanz losgehen, vermute ich. Aber weit gefehlt, viele der jungen Frauen tragen High Heels und bewegen sich damit so unbeholfen, dass an tanzen überhaupt nicht zu denken ist. Nirgendwo sonst in Kuba habe ich so ein Gestokel gesehen. Wie dieser Trend wohl ausgerechnet ins eher abgelegene Gibara gekommen ist?
Von Gibara zur Playa Caletones
Mehrere Strände befinden sich in der Nähe von Gibara. 17 km sind es bis zur Playa Caletones, ein Trip per Fahrrad bietet sich also an. Meine Gastgeberin Irina besorgt das Rad, es hat sogar eine Bremse, was wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist in Kuba.
Ich komme gut voran, obwohl der Weg mit Schlaglöchern übersät ist. Die Küste ist felsig. Schroff und wild. Es gehört einiges an Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass ein paar Kilometer weiter ein feiner Sandstrand auf mich wartet. Nach etwa 10 km trete ich auf einmal ins Leere. Was ist passiert? Kette gerissen? Nein, zum Glück nur abgesprungen, stelle ich erleichtert fest. Schnell ist sie wieder aufgezogen und weiter gehts. Aber das Ding springt nun immer wieder ab, alle paar Meter. So macht das keinen Sinn und ich beschließe, den Rest des Weges zu schieben.
Kubanische Pferde: zuverlässiger als Fahrräder
Kurze Zeit später überholen zwei Männer mit einem Pferdegespann. Sie wollen mich mitnehmen, haben aber eigentlich gar keinen Platz. Aber wie heißt es nicht umsonst, “everything is possible in Cuba”. Vermutlich hätten sie sogar noch weitere Leute inklusive Fahrrädern irgendwie untergebracht. Brav trottet das Pferd sodann voran und bringt uns ganz gemächlich dem Ziel entgegen. Der Strand, die Playa Caletones, erweist sich anschließend als Sandstreifen mit einer Länge von etwa 50–60 Metern. Und nur eine Handvoll Leute verliert sich hier. Verschmiert und verschwitzt, wie ich nach dem Schlamassel mit dem Fahrrad bin, genieße ich erst einmal ein erfrischendes Bad im Meer.
Sogar etwas zu essen gibt es in Strandnähe. Als Restaurant fungiert eine einfache Holzhütte und Fisch vom Grill und kaltes Bier erweisen sich hier sogleich als gute Wahl. Zu klären wäre nur noch, wie ich denn zurück nach Gibara komme. Das Fahrrad zu schieben wäre doch eher die Ultima Ratio, sofern es gar nicht anderes geht.
Erst Bier, dann Bus
Der hilfsbereite Wirt beginnt, mein Rad mit einem Hammer zu bearbeiten. Hier versagt jedoch das sprichwörtliche kubanische Improvisationstalent. Erwartungsgemäß führt die Hämmerei zu nichts. Versuch macht klug, wird sich der Mann womöglich denken und dass in 2 Stunden ein Bus fährt, fällt ihm schließlich noch ein. Das ist die Rettung für mich und die verbleibende Zeit nutze ich für die weitere Verkostung kubanischen Gerstensafts: Mayabe ist eine der Biersorten, die in der nahen Provinzhauptstadt Holguín gebraut werden. Die Fahrt zurück nach Gibara wird später dann von mächtigem Geschepper begleitet. Das kleine kastenförmige Gefährt mit der Nummer 728 hat offenbar das dringende Bedürfnis, keines der vielen Schlaglöcher auslassen zu wollen.
Nach einer Woche geht es wieder zurück nach Holguín. Erneut sitze ich vorn im Sammeltaxi, nur ist es diesmal enger dort und niemand wird nach hinten beordert, um Platz für mich zu machen. Den teile ich mir stattdessen mit einer Frau und der Fahrpreis beträgt dafür nur 1 CUC. Auf der Hinfahrt war es noch das vierfache gewesen, einen ordentlichen “Touristenaufschlag” hatte ich also gezahlt, um zu “Kubas bestgehütetem Geheimnis” zu gelangen.
Rückkehr nach einem Jahr
Ein Jahr später bin ich zurück in Gibara. Nur für ein paar Stunden zwar, aber der Ort hat nichts von seinem Charme verloren, das etwas raue maritime Flair fängt mich sogleich wieder ein. Klar, dass auch ein Besuch meines Lieblingsrestaurants La Perla del Norte wieder auf dem Programm steht, frischer Fisch und Meeresfrüchte locken. Mehr Touristen sind diesmal unterwegs, vielleicht aber nur eine Momentaufnahme. Denn ein Transtur-Bus sowie zwei farbenfrohe Oldtimer-Taxis haben die Leute gerade abgesetzt. Für einige Momente “authentisches Kuba” jenseits des All-inclusive-Geschehens von Guardalavaca.
Neben der Zigarrenfabrik schaut eine alte Frau interessiert aus dem Fenster und muss sogleich als Fotomotiv herhalten, was sie geduldig lächelnd erträgt. Einige der Hobbyfotografen betrachten zufrieden das Ergebnis ihres mit gewaltigen Objektiven festgehaltenen Werks. Um anschließend wieder in die wartenden Fahrzeuge einzusteigen, bereit für neue Eindrücke, möglicherweise in Holguín. Dorthin, also nach Holguín, geht es auch für mich zurück, aber vorher erfahre ich noch den tatsächlichen Fahrpreis: es sind nämlich nicht 4 CUC und auch nicht 1 CUC. 20 Kubanische Pesos (CUP) kostet die einfache Fahrt per Máquina von Holguín nach Gibara – oder zurück.
Gibara – auf einen Blick
Von Holguín nach Gibara
Sammeltaxis, Máquinas (nicht zu verwechseln mit Colectivos, den teureren Sammeltaxis für Touristen), fahren vom zentralen Haltepunkt auf der linken Seite der Avenida Cajigal. Fahrpreis: 20 Kubanische Pesos (= 0,80 CUC). Es empfiehlt sich, ein Bici Taxi dorthin zu nehmen, Preis vom Zentrum Holguíns pro Person: 1 CUC.
Restauranttipp für Gibara
La Perla del Norte (Facebook), Calle Cespedes 18
Hallo Wolfgang, schöne Fotos und guter Bericht. Ich hatte kürzlich den Ort bei Google Maps entdeckt und bin sehr begeistert und neugierig, und hoffe dass die Fotos nicht trügen. Bei Maps gibt es sogar ein 360 Grad – Foto, wirklich sehr hübsch! Gruß Reinhart
Danke für Deinen Kommentar, Reinhart! Ja, Gibara ist ein netter Ort. Jedenfalls dann, wenn man es etwas ruhiger und dafür authentischer mag. Du solltest Gibara einmal “in echt” besuchen! 😉
Viele Grüße, Wolfgang
Wirklich toll geschrieben!
Danke, Stefanie! 😉
Wenigstens hast Du einmal gemerkt, wie Du über’n Tisch gezogen wurdest! – immerhin.
Dabei liegt der Betrug bei einer 24fachen Überteuerung! Fast immer wenn Du CUC gezahlt hast, liegt der übliche Preis bei pesos national! Egal ob mit colectivos, im Restaurant, oder im Bus – ahnungslose Touristen werden betrogen und finden alles ganz toll!
Zum Währungsthema “CUC vs. Moneda Nacional”: Das hat grundsätzlich erst einmal nichts mit “Touristenbetrug” zu tun. Denn mit Moneda Nacional, also dem Kubanischem Peso, werden ja vor allem staatlich subventionierte Waren und Dienstleistungen bezahlt, mit CUC alles andere. Es handelt sich also um ein originär kubanisches Problem, was meiner Meinung nach schnell gelöst werden sollte – vorrangig im Sinne der Kubaner! Die Erwartungshaltung, dass man als Tourist eigentlich alles zum Moneda Nacional Kurs bekommen müsste, ist schlichtweg falsch.
Und naja, toll finde ich es sicher nicht, über den Tisch gezogen zu werden. 😀 Das versuche ich schon zu vermeiden, überall, wo ich bin. Aber es funktioniert halt nicht immer. Gerade dann, wenn man die “normalen” Preise nicht kennt.
Viele Grüße,
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
ich habe deinen Blog über Instagram gefunden und bin gerade dabei alle deine wunderbaren Beiträge zu lesen. Ich bin wirklich begeistert wie du immer wieder die passenden Worte findest deine Erlebnisse zu schildern. Es fühlt sich an, als würde ich selbst mit auf Reisen gehen. Großartige Arbeit!
Auch wenn dieser Beitrag schon 3 Jahre alt ist, möchte ich dich doch auf etwas hinweisen. Die Máquinas, die du immer mal wieder als Alternative zu den Collectivos erwähnst, dürfen eigentlich keine Touristen transportiern (meine Schwiegermutter ist Kubanerin und arbeitet in der Behörde, die u.a. die Taxi-Lizenzen ausstellt). Die wenigsten Taxifahrer werden Nein sagen, es gibt schließlich extra Geld zu verdienen und viele Touristen sehen das als gute Methode um Geld zu sparen. Wirst du aber erwischt kann das vor allem für den Fahrer schwerwiegende Konsequenzen haben (Verlust der Taxi-Lizenz ist nur das geringste Übel). Daher würde ich, vor allem auch um die Kubaner nicht in Schwierigkeiten zu bringen, nicht dazu raten solche nicht ganz legalen Methoden zu nutzen. Jedes Land hat seine Gesetze, ob sie uns nun passen oder nicht (gerade in Kuba ein schwieriges Thema, ich weiß). Aber wenn man dort zu Gast ist sollte man sich daran halten. Am besten man bleibt auf offiziellen Pfaden, damit bringt man niemanden (aus Versehen) in Schwierigkeiten.
Trotzdem vielen Dank für deine wirklich tollen, authentischen und mit wunderbaren Bildern gespickte Artikel. Ich werde ab jetzt immer mal wieder vorbeikommen
Hallo Selina,
vielen Dank für das tolle Feedback! Darüber freue ich mich sehr … zusätzlich auch deswegen, weil es Dich von Instagram auf meine Website verschlagen hat. Mit dieser Plattform stehe ich seit einiger Zeit auf Kriegsfuß, was schon zu längeren Pausen dort geführt hat, aber das ist ein anderes Thema … 😉
Zu Deinem Hinweis wegen der Nutzung von Máquinas: Mir liegen bislang keinerlei offizielle Infos dazu vor, dass diese Verkehrsmittel ausschließlich Kubanern vorbehalten sind. Fände ich auch seltsam vor dem Hintergrund, dass ich Strecken kenne (v.a. im Oriente), auf denen Máquinas das einzige Mittel darstellen um von “A” nach “B” zu kommen. Davon abgesehen grundsätzlich zum Thema Gesetz: Niemand hier sollte von mir erwarten, dass ich mich als (temporärer) Gast des Landes in spezifischen gesetzlichen Fragen auskenne. Außerdem: Ich habe in meinem Leben gelernt, dass Verantwortung immer dort angesiedelt sein sollte, wo sie originär auch hingehört. D.h., wenn mich der Fahrer einer Máquina mitnimmt, obwohl er das nicht darf (mal angenommen, das wäre in der Tat so), dann ist ausschließlich er selbst verantwortlich, nicht jedoch ich. Alles andere wäre, vorsichtig ausgedrückt, kurios.
Wie der Zufall nun will, werde ich morgen von Matanzas nach Havanna fahren (via Máquina) und dieses Thema dabei einmal mehr auf den Prüfstand stellen können. Mal schau´n, was dabei herauskommt! 😉 Eins fällt mir dazu noch ein: Schon oft ist das jeweilige Gefährt, in dem ich saß, in Polizeikontrollen geraten und natürlich wurde ich dabei auch als Tourist erkannt (lässt sich ja kaum vermeiden). Und nie gab es deswegen Probleme! Dass ich manchmal beobachten konnte, dass Schmiergeldbeträge während der Kontrolle den Besitzer gewechselt haben, hat mit meiner Person ganz sicher nix zu tun, das dürfte eher dazu dienen, den Kontrollvorgang als solchen “effizienter” zu gestalten bzw. den Polizisten am “Kuchen” teilhaben zu lassen (das Thema Korruption in Kuba dürfte Dir bekannt sein). 😊
Liebe Grüße,
Wolfgang