Mehr als 400 verschiedene Vogelarten gibt es im South Luangwa Nationalpark. Eine beeindruckende Vielfalt, die das Naturschutzgebiet im Osten Sambias zu einem Paradies für Vogelbeobachter macht. Auch Bienenfresser sind hier anzutreffen – die Rockstars der Vogelwelt sind laut, bunt und immer in Bewegung.
Der South Luangwa Nationalpark in Sambia ist ein Eldorado für Vogelfreunde – und für mich zu einem besonderen Ort geworden, an den ich immer wieder gern zurückkehre. Bei meinen Besuchen habe ich das Glück, die faszinierende Welt dieser bunten Vögel hautnah zu erleben, bei jeder Reise steht eine andere Art im Fokus meiner Kamera: Zuerst der zierliche Zwerg-Bienenfresser, dann der leuchtende Karminspint und schließlich der gesellige Weißstirn-Bienenfresser. Mit über 400 Vogelarten ist der South Luangwa ein Hotspot für Ornithologen, und diese gefiederten Stars gehören zu den unbestrittenen Highlights. Am Ufer des Luangwa-Flusses erstrahlen sie in ihrem natürlichen Lebensraum. Den Anfang macht der Zwerg-Bienenfresser – ein kleiner Vogel mit großer Ausstrahlung.

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Zwerg-Bienenfresser: Das kleinste Juwel von South Luangwa
Der Zwerg-Bienenfresser (Merops pusillus) ist die kleinste Art seiner Familie und misst gerade einmal 15 bis 17 cm. Sein Gefieder leuchtet in einem strahlenden Smaragdgrün, das durch eine gelbe Kehle, einen schwarzen Augenstreif und einen Hauch von Orange am Bauch ergänzt wird. Mit seinem schlanken Schnabel und der zierlichen Statur wirkt er wie ein gefiederter Akrobat, der mühelos durch die Lüfte gleitet. Im South Luangwa Nationalpark trifft man ihn häufig in offenen Savannen und an Flussufern, wo er in kleinen Gruppen auf Insektenjagd geht. Seine hohen, zwitschernden Rufe klingen wie ein fröhliches Kichern und erfüllen die Luft mit Leben.

Am Ufer des Flusses landet der kleine Piepmatz auf einem Ast in meiner Nähe. Mit unglaublicher Geschwindigkeit schießt er in die Luft, schnappt sich eine Biene und kehrt zu seinem Platz zurück, um sie zu verspeisen. Es ist faszinierend, wie geschickt er das Insekt mit seinem spitzen Schnabel handhabt: Er schlägt es gegen den Ast, um den Stachel zu entfernen, und schluckt die Biene schließlich mit sichtlichem Genuss hinunter. Diese gefiederten Akrobaten sind wahre Meister der Luft – der Zwerg-Bienenfresser zeigt es auf besonders elegante Weise.

Karminspint: Der leuchtende Star von South Luangwa
Der Karminspint (Merops nubicoides) ist ein echter Hingucker. Mit 34 bis 38 cm – inklusive seiner verlängerten Schwanzfedern – ist er deutlich größer als sein zierlicher Verwandter. Sein Gefieder erstrahlt in einem spektakulären Karminrot, ergänzt durch einen grünlich-blauen Kopf. Im South Luangwa Nationalpark trifft man ihn oft an Flussufern und in offenen Graslandschaften.

Besonders zum Ende der Trockenzeit ist er in großen Schwärmen auf Insektenjagd – bevor er die Region etwa Anfang März, gegen Ende der Regenzeit, wieder verlässt. Bei meinem Besuch im Oktober stiehlt er anderen Vögeln die Show. Ich beobachte ihn, wie er auf Beute lauert, bevor er mit beeindruckenden Flugmanövern nach Libellen schnappt. Mit seiner leuchtenden Farbe hebt er sich vom Himmel ab – ein beindruckender Anblick.

Weißstirn-Bienenfresser: Der Kolonie-Künstler von South Luangwa
Der Weißstirn-Bienenfresser (Merops bullockoides) besticht durch sein buntes Gefieder. Er ist etwa 21 bis 23 cm groß, seine lebhaften Farben machen ihn zu einem Blickfang: smaragdgrün, feuerrot, kobaltblau. Ein fliegender Edelstein!

Im South Luangwa Nationalpark trifft man ihn häufig an Flussufern, wo er in großen Brutkolonien nistet. Diese Kolonien gräbt er in sandige Uferböschungen – ein beeindruckendes Schauspiel der Gemeinschaft. Seine rollenden Rufe sind laut und lebhaft, passend zu seinem geselligen Wesen. Bei meinem Besuch im März entdecke ich eine solche Kolonie am Luangwa-Fluss, wo ich das geschäftige Treiben der Vögel, wie sie ein- und ausfliegen, beobachten kann. Ihre roten Kehlen leuchten in der Sonne, während sie unermüdlich Insekten jagen.

Lebensraum der Bienenfresser
Der South Luangwa Nationalpark erstreckt sich über 9.050 km² im Osten Sambias und ist bekannt für seine unberührte Wildnis. Der Luangwa-Fluss prägt die Landschaft mit seinen Windungen und sandigen Ufern – ein idealer Lebensraum für afrikanische Bienenfresser. Neben den gefiederten Protagonisten bietet der Park eine Heimat für Elefanten, Löwen, Flusspferde und viele weitere Tiere, die ihn zu einem Hotspot für Safaris machen. Mehr dazu in einer demnächst folgenden Reportage über die Tierwelt von South Luangwa.

Weitere Bienenfresser-Arten
In South Luangwa gibt es neben Zwerg-Bienenfresser, Karminspint und Weißstirn-Bienenfresser noch weitere afrikanische Bienenfresser, die ich bislang nicht entdecken konnte, wie den Schwalbenschwanz-Bienenfresser (Merops hirundineus) oder den Böhms Bienenfresser (Merops boehmi). Diese Vögel jagen im Übrigen nicht nur Bienen, sondern auch andere Insekten wie Libellen, Käfer und Heuschrecken. Weltweit gibt es etwa 27 Bienenfresser-Arten, die vor allem in Afrika, Asien, Australien und Südeuropa vorkommen. Die meisten bevorzugen warme, offene Landschaften wie Savannen oder Flussufer – eben genau wie in South Luangwa.

Die Bienenfresser des South Luangwa Nationalparks sind ein Highlight für jeden Vogelfreund. Ihre Farben und ihr Verhalten machen sie unvergesslich. Der Park ist daher ein ideales Reiseziel für alle, die diese gefiederten Juwelen in Aktion erleben möchten. Der Ort Mfuwe ist das Tor nach South Luangwa – mehr über die Menschen und das Leben dort in einer ebenfalls bald folgenden Street-Photography-Reportage.
Abschließende Hinweise
Tipps und weiterführende Quellen
Wer den South Luangwa Nationalpark besuchen möchte: Die Trockenzeit von Juni bis Oktober ist ideal für Vogelbeobachtungen – dann sind viele Bienenfresser wie der Karminspint vor Ort.
Mfuwe ist der perfekte Ausgangspunkt für Safaris, und die dortigen Unterkünfte, vor allem am Ufer des Luangwa River gelegen, bieten geführte Touren an. Für mehr Informationen über Bienenfresser empfehle ich die Website von BirdLife International, eine renommierte Quelle für Vogelkunde. Auch die Cornell Lab of Ornithology bietet detaillierte Artenprofile und Beobachtungsdaten. Und wer sich für die Tierwelt Sambias und weitere Highlights im südlichen Afrika interessierst, für den lohnt ein Blick auf die Seite von Zambia Tourism.
Tipp: Ein gutes Fernglas mitnehmen – die gefiederten Schönheiten von South Luangwa sind es wert!
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