Trompeterhornvogel als Repräsentant der Vogelwelt an den Victoriafällen in Sambia
Sambia

Die Vogelwelt an den Victoriafällen in Sambia: Ein Paradies für Naturliebhaber

Die Vic­to­ria­fäl­le in Sam­bia sind nicht nur wegen ihres spek­ta­ku­lä­ren Was­ser­schau­spiels ein loh­nen­des Rei­se­ziel. Mit über 300 ver­schie­de­nen Vogel­ar­ten ist die Regi­on auch ein wah­res Eldo­ra­do für Vogel­be­ob­ach­ter. Bei meh­re­ren Besu­chen über fast ein Jahr­zehnt hin­weg habe ich gefie­der­te Schön­hei­ten vom Trom­pe­ter­horn­vo­gel bis zum Hals­band-Nek­tar­vo­gel ent­deckt – inmit­ten eines der beein­dru­ckends­ten Natur­wun­der Afrikas.

Mosi-oa-Tunya – don­nern­der Rauch – so nen­nen die Ein­hei­mi­schen die Vic­to­ria­fäl­le. Eine tref­fen­de Bezeich­nung für die gewal­ti­gen Was­ser­mas­sen des Sam­be­si, die sich mehr als ein­hun­dert Meter in die Tie­fe stür­zen und dabei einen dich­ten Sprüh­ne­bel erzeu­gen, der kilo­me­ter­weit zu sehen ist. Die meis­ten Besu­cher haben nur die beein­dru­cken­den Was­ser­fäl­le im Blick, doch es ver­birgt sich hier auch ein wah­res Para­dies für Vogel­lieb­ha­ber, das ich bei mei­nen Besu­chen erkunde.

Halsband-Nektarvogel mit schillernd türkisgrünem Kopf an den Victoriafällen
Hals­band-Nek­tar­vo­gel (Hedy­dipna col­la­ris) mit cha­rak­te­ris­ti­schem Farbbild

Erste Begegnung mit dem “donnernden Rauch”

Beim ers­ten Besuch an den Vic­to­ria­fäl­len vor bei­na­he zehn Jah­ren ste­hen jedoch zunächst noch die gewal­ti­gen Was­ser­mas­sen im Fokus. Der schot­ti­sche Mis­sio­nar und Afri­ka­for­scher David Living­stone hat die Vic­to­ria Falls im Jahr 1855 ent­deckt und sie nach sei­ner bri­ti­schen Köni­gin benannt. Ob Queen Vic­to­ria das nach ihr benann­te Spek­ta­kel jemals selbst zu Gesicht bekom­men hat? Für mich liegt es qua­si auf der Stre­cke, bevor es wei­ter Rich­tung Bots­wa­na geht.

Tosende Wassermassen der Victoriafälle in Sambia stürzen über die Abbruchkante
Vic­to­ria­fäl­le: Die gewal­ti­gen Was­ser­mas­sen des Sam­be­si stür­zen in die Tiefe

Meh­re­re Wege füh­ren zu diver­sen Aus­sichts­punk­ten und zei­gen das Natur­wun­der in immer neu­en Per­spek­ti­ven. Es ist ein Ding der Unmög­lich­keit, den brei­tes­ten Was­ser­fall der Welt von irgend­ei­ner Stel­le in sei­nem gan­zen Aus­maß zu erfas­sen. Ein Pfad führt durch einen klei­nen Regen­wald – die frucht­ba­re Nähe zu den Was­ser­mas­sen macht es mög­lich – hin­un­ter bis zum Boi­ling Pot am Fuß der Vic­to­ria­fäl­le. Wäh­rend oben, also da, wo es am feuch­tes­ten ist, Regen­män­tel ent­lie­hen wer­den kön­nen. Damals ahne ich noch nicht, dass ich in die­sem ein­zig­ar­ti­gen Öko­sys­tem neben den Was­ser­fäl­len spä­ter auch noch sei­ne rei­che Vogel­welt inten­siv erkun­den würde.

Gelbbauchbülbül mit Frucht an den Victoriafällen in Sambia
Gelb­bauch­bül­bül (Chlo­ro­cich­la fla­vi­ven­tris) mit Beu­te nahe den Victoriafällen

Morgendliches Vogelkonzert am Wasserfall

Sie­ben Jah­re soll­te es dau­ern, bis ich zu den Vic­to­ria­fäl­len zurück­keh­re. Dies­mal mit geschärf­ten Sin­nen für die gefie­der­ten Bewoh­ner der Regi­on. Bereits gegen 7 Uhr mor­gens bin ich vor Ort, lan­ge bevor die meis­ten Tou­ris­ten ein­tref­fen und die Heli­ko­pter ihre Rund­flü­ge begin­nen. Für Fans des Bird­wat­ching in Sam­bia bie­ten die­se frü­hen Mor­gen­stun­den eine idea­le Gele­gen­heit, die Vögel in ihrer aktivs­ten Pha­se zu erleben.

Junger Schwarzmantel-Schneeballwürger an den Victoriafällen in Sambia
Juve­ni­ler Schwarz­man­tel-Schnee­ball­wür­ger (Dryo­sco­pus cub­la) im Wald­ge­biet der Victoriafälle

Unüber­hör­bar ist der “don­nern­de Rauch”, als ich mich dem Welt­na­tur­er­be nähe­re, die Was­ser­fäl­le machen ihrem Namen alle Ehre. Doch zunächst wer­de ich vom mor­gend­li­chen Vogel­ge­zwit­scher abge­lenkt, das sich mit der mäch­ti­gen Geräusch­ku­lis­se mischt. Im Gegen­satz zu den Piep­mät­zen fliegt mir der Was­ser­fall schließ­lich nicht davon! Ich ent­de­cke zunächst einen Gelb­bauch­bül­bül (Chlo­ro­cich­la fla­vi­ven­tris) – einen mit­tel­gro­ßen Vogel mit oliv­grü­nem Gefie­der und cha­rak­te­ris­ti­schem gel­ben Bauch.

Laubbülbül im Unterholz an den Victoriafällen in Sambia
Wei­te­rer Bewoh­ner des arten­rei­chen Öko­sys­tems: ein Laub­bül­bül (Phyl­lastre­phus sp.) im Unterholz

Klimawandel und Vogelvielfalt

Im April 2024 steht mein drit­ter Besuch der Vic­to­ria­fäl­le unter dem Ein­druck des Kli­ma­wan­dels. Was zwar immer noch nach viel Was­ser aus­sieht, ist tat­säch­lich deut­lich weni­ger als nor­mal zum Ende der Regen­zeit, wenn die Was­ser­mas­sen eigent­lich am größ­ten sein soll­ten. Der Ver­gleich mit eige­nen Bil­dern von vor acht Jah­ren ist erschre­ckend – damals war noch eine dich­te Was­ser­wand zu sehen, gespeist vom mäch­ti­gen Sambesi!

Trompeterhornvogel mit seinem markanten Schnabel an den Victoriafällen in Sambia
Trom­pe­ter­horn­vo­gel (Byca­nis­tes buci­n­a­tor) im Wald­ge­biet nahe den Victoriafällen

Bereits bei mei­ner Ankunft in Lusa­ka, der Haupt­stadt Sam­bi­as, hat­te Taxi­fah­rer Max trau­rig auf die Fel­der am Stra­ßen­rand gezeigt und die ver­trock­ne­te Ern­te beklagt. Viel zu früh sei die Regen­zeit in die­sem Jahr zu Ende gegangen.

Riesenfischer an den Victoriafällen im Sambesi-Gebiet
Rie­sen­fi­scher (Mega­ceryle maxi­ma) in der Nähe vom Devil’s Pool an den Victoriafällen

Trotz besorg­nis­er­re­gen­der Umwelt­ver­än­de­run­gen bie­tet der Besuch erneut her­vor­ra­gen­de Mög­lich­kei­ten zur Vogel­be­ob­ach­tung. Zu den High­lights zählen:

  • Der Schwarz­man­tel-Schnee­ball­wür­ger (Lania­ri­us atro­coc­ci­neus), als Jung­vo­gel noch nicht mit dem auf­fäl­li­gen schwarz-roten Gefie­der ausgestattet
  • Ein majes­tä­ti­scher Trom­pe­ter­horn­vo­gel (Byca­nis­tes buci­n­a­tor), des­sen lau­ter, trom­pe­ten­der Ruf sei­nem Namen alle Ehre macht
  • Der impo­san­te Rie­sen­fi­scher (Mega­ceryle maxi­ma), einer der größ­ten Eis­vö­gel Afri­kas, der gedul­dig über dem Was­ser wacht
  • Der unauf­fäl­li­ge Laub­bül­bül (Phyl­lastre­phus ter­restris), der geschickt durch das Unter­holz huscht und dort nach Insek­ten sucht
  • Ein flin­ker Weiß­brauen­rö­tel (Cos­sy­pha heu­g­li­ni), des­sen melo­di­scher Gesang durch die Vege­ta­ti­on dringt
Weißbrauenrötel an den Victoriafällen in Sambia
Weiß­brauen­rö­tel (Cos­sy­pha heu­g­li­ni) mit cha­rak­te­ris­tisch-oran­ge­far­be­nem Gefieder

Weitere Vogelbeobachtungen bei den Victoriafällen

Im Okto­ber 2024 unter­neh­me ich aber­mals die lan­ge Bus­fahrt von Lusa­ka nach Living­stone, natür­lich auch um wei­te­re Vogel­ar­ten an den Vic­to­ria­fäl­len auf­zu­spü­ren. Dies­mal fin­de ich neben ande­ren Spe­zi­es den Braun­bür­zel­a­ma­rant (Lagono­stic­ta nit­i­du­la) und den Grau­kopf­wür­ger (Mala­co­no­tus blan­cho­ti). Dazu eini­ge “alte Bekann­te”, auch ein Trom­pe­ter­horn­vo­gel kreuzt erneut mei­nen Weg – ein majes­tä­ti­scher Anblick mit sei­nem cha­rak­te­ris­ti­schen Flugbild.

Graukopfwürger mit erbeuteter Libelle an den Victoriafällen in Sambia
Grau­kopf­wür­ger (Mala­co­no­tus blan­cho­ti) mit frisch erbeu­te­ter Libel­le nahe den Victoriafällen

Wetterextreme und Artenvielfalt

Auch mein jüngs­ter Besuch im März 2025 offen­bart die zuneh­men­den Wet­ter­ex­tre­me in der Regi­on. Eigent­lich ist noch Regen­zeit in Sam­bia, die dau­ert nor­ma­ler­wei­se bis in den April hin­ein. Doch bis auf ein paar Trop­fen ist davon nichts mehr zu spü­ren. Noch vor kur­zem hat­te es schwe­re Ver­wüs­tun­gen gege­ben – hef­ti­ge Nie­der­schlä­ge hat­ten Hoch­was­ser und ver­seuch­te Trink­was­ser­quel­len mit sich gebracht. Der Kli­ma­wan­del beschert Sam­bia dra­ma­ti­sche Schwan­kun­gen zwi­schen ver­hee­ren­der Dür­re und zer­stö­re­ri­schen Überschwemmungen.

Braunbürzelamarant-Pärchen an den Victoriafällen in Sambia
Braun­bür­zel­a­ma­ran­ten-Pär­chen (Lagono­stic­ta nit­i­du­la) im Geäst nahe den Victoriafällen

Trotz die­ser her­aus­for­dern­den Bedin­gun­gen kann ich auch bei die­sem Besuch erneut span­nen­de Vögel beob­ach­ten, etwa den ele­gan­ten Weiß­flan­ken­schnäp­per (Batis molitor) oder den far­ben­präch­ti­gen Hals­band-Nek­tar­vo­gel (Hedy­dipna col­la­ris) – noch bewahrt sich die Natur also auch unter wid­ri­gen Umstän­den ihre Wider­stands­fä­hig­keit. Beson­ders inter­es­sant beim Weiß­flan­ken­schnäp­per ist der deut­li­che Unter­schied zwi­schen Männ­chen und Weib­chen – wäh­rend das Männ­chen ein schwar­zes Brust­band trägt, schmückt das Weib­chen ein rost­brau­nes. Der Hals­band-Nek­tar­vo­gel hin­ge­gen besticht durch sei­ne metal­lisch glän­zen­den Kopf­fe­dern und die leuch­tend gel­be Unter­sei­te – ein auf­fäl­li­ger Farb­tup­fer in der Vege­ta­ti­on rund um die Wasserfälle.

Männlicher Weißflankenschnäpper mit schwarzem Brustband an den Victoriafällen
Männ­li­cher Weiß­flan­ken­schnäp­per (Batis molitor) mit mar­kan­tem schwar­zem Brust­band an den Victoriafällen

Die Tierwelt der Victoriafälle: Mehr als nur Vögel

Neben der fas­zi­nie­ren­den Vogel­welt beher­bergt das Gebiet um die Vic­to­ria­fäl­le auch ande­re bemer­kens­wer­te Tier­ar­ten. Oft begeg­nen mir Pavia­ne, die sich ganz in der Nähe der Tou­ris­ten­pfa­de auf­hal­ten. Bei genau­em Hin­se­hen las­sen sich auch klei­ne­re Rep­ti­li­en wie der Strei­fens­k­ink (Trachyl­epis stria­ta) ent­de­cken, der flink über die son­nen­erwärm­ten Fel­sen huscht.

Streifenskink zwischen Felsen an den Victoriafällen in Sambia
Strei­fens­k­ink (Trachyl­epis stria­ta) sonnt sich auf den Fel­sen nahe den Victoriafällen

Wer sich für die Tier­welt Sam­bi­as inter­es­siert, soll­te auch einen Abste­cher in den South Luang­wa Natio­nal­park in Erwä­gung zie­hen; der ist unter ande­rem bekannt für sei­ne Leo­par­den, denen mei­ne Repor­ta­ge Die Leo­par­den von South Luang­wa gewid­met ist. Ein wei­te­res High­light sind die far­ben­präch­ti­gen Bie­nen­fres­ser im South Luang­wa Natio­nal­park, die mit ihrem schil­lern­den Gefie­der begeistern.

Vogelparadiese rund um die Victoriafälle

Mit über 300 ver­schie­de­nen Vogel­ar­ten, die laut eBird in der Regi­on der Vic­to­ria­fäl­le bereits gesich­tet wur­den, zählt das Gebiet zu den arten­reichs­ten Vogel­pa­ra­die­sen Afri­kas. Die ein­zig­ar­ti­ge Kom­bi­na­ti­on aus flie­ßen­dem und ste­hen­dem Gewäs­ser, dich­ter Vege­ta­ti­on und offe­nen Flä­chen bie­tet Lebens­raum für eine Viel­zahl von Vogel­ar­ten. Die Ufer­re­gio­nen des Sam­be­si beher­ber­gen eine beein­dru­cken­de Viel­falt an Was­ser­vö­geln, wäh­rend in den angren­zen­den Wäl­dern zahl­rei­che Arten der afri­ka­ni­schen Wald­or­ni­tho­lo­gie zu ent­de­cken sind.

Weiblicher Weißflankenschnäpper mit charakteristischem braunem Brustband an den Victoriafällen
Weib­li­cher Weiß­flan­ken­schnäp­per (Batis molitor) mit rost­brau­nem Brust­band nahe den Victoriafällen

Beson­ders in den frü­hen Mor­gen­stun­den, wenn die Tou­ris­ten­strö­me noch nicht ein­ge­trof­fen sind, lohnt sich ein Besuch für Vogel­be­ob­ach­ter. Die ver­schie­de­nen Aus­sichts­punk­te ent­lang der Was­ser­fäl­le bie­ten nicht nur spek­ta­ku­lä­re Bli­cke auf die Was­ser­mas­sen, son­dern auch idea­le Beob­ach­tungs­punk­te für die gefie­der­ten Bewohner.

Graubülbül im Gebüsch an den Victoriafällen in Sambia
Grau­bül­bül (Andro­pa­dus impor­tu­nus) in der Busch­ve­ge­ta­ti­on nahe den Victoriafällen

Wer noch mehr Vogel­ar­ten ent­de­cken möch­te, soll­te auch wei­te­re orni­tho­lo­gisch inter­es­san­te Gebie­te rund um Living­stone erkun­den. Beson­ders loh­nend ist der Bereich an den Abwas­ser­tei­chen (Sewa­ge Ponds), an denen sich auch Fluss­pfer­de und Kro­ko­di­le tum­meln – hier ist also Vor­sicht ange­sagt! Wahr­lich kein “Geheim­tipp” hin­ge­gen ist der Mosi-oa-Tunya-Natio­nal­park, der die Besu­cher vor allem wegen sei­ner klei­nen Popu­la­ti­on sel­te­ner Nas­hör­ner anlockt. Erwäh­nens­wert ist zudem der Bereich um die Maram­ba Bridge – was jedoch aus­drück­lich nicht als Emp­feh­lung für jeder­mann zu ver­ste­hen ist. Hier befin­det sich ein Ele­fan­ten­kor­ri­dor und es ist dort in der Ver­gan­gen­heit bereits zu meh­re­ren Vor­fäl­len mit töd­li­chem Aus­gang gekommen.

Gähnender Pavian zeigt beeindruckendes Gebiss an den Victoriafällen in Sambia
Pavi­an zeigt beim Gäh­nen sein beein­dru­cken­des Gebiss mit mar­kan­ten Eckzähnen

Über mei­ne Beob­ach­tun­gen an den genann­ten Orten wer­de ich in wei­te­ren Repor­ta­gen berich­ten. Zu den beson­de­ren Vogel­ar­ten, die in der Regi­on gesich­tet wer­den kön­nen, gehö­ren neben den bereits genann­ten auch:

  • Der Schrei­see­ad­ler (Haliaee­tus voci­fer), des­sen cha­rak­te­ris­ti­scher Ruf über dem Sam­be­si erklingt
  • Der far­ben­präch­ti­ge Nari­na­tro­gon (Apa­lo­der­ma nari­na), ein scheu­er Waldvogel
  • Der win­zi­ge Bron­ze­nek­tar­vo­gel (Nec­ta­ri­nia kili­men­sis), der mit sei­nem schil­lern­den Gefie­der Blü­ten bestäubt
  • Der auf­fäl­li­ge Gelb­schna­bel-Toko (Tockus fla­vi­rostris) mit sei­nem mar­kan­ten gel­ben Schnabel
Kormoran mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Felsen im Sambesi bei den Victoriafällen
Kor­mo­ran beim Trock­nungs­ri­tu­al am Boi­ling Pot unter­halb der Victoriafälle

Und neben den Vögeln der Wäl­der und Busch­land-Habi­ta­te zie­hen auch die was­ser­ge­bun­de­nen Arten die Auf­merk­sam­keit auf sich. Am Boi­ling Pot, einem wil­den Was­ser­stru­del unter­halb der Vic­to­ria­fäl­le, kann man häu­fig Kor­mo­ra­ne beob­ach­ten, die nach erfolg­rei­chen Tauch­gän­gen ihre Flü­gel zum Trock­nen aus­brei­ten. Die­se wen­di­gen Was­ser­vö­gel pro­fi­tie­ren vom Fisch­reich­tum des Sam­be­si, der ihnen reich­hal­ti­ge Nah­rungs­quel­len bietet.

Beste Reisezeit für Vogelbeobachter

Für Vogel­be­ob­ach­ter ist der Zeit­raum zwi­schen Novem­ber und April beson­ders inter­es­sant, wenn vie­le Zug­vö­gel aus Euro­pa und Asi­en in der Regi­on über­win­tern. Gleich­zei­tig ist dies die Regen­zeit, in der die Vic­to­ria­fäl­le nor­ma­ler­wei­se ihre beein­dru­ckends­te Was­ser­men­ge auf­wei­sen – aller­dings droht der Kli­ma­wan­del die­sen natür­li­chen Rhyth­mus zuneh­mend zu stören.

Nahaufnahme eines Trompeterhornvogels mit markanten roten Augen an den Victoriafällen
Trom­pe­ter­horn­vo­gel – cha­rak­te­ris­ti­scher Ver­tre­ter der Vogel­welt an den Victoriafällen

Die Tro­cken­zeit von Mai bis Okto­ber bie­tet dage­gen bes­se­re Bedin­gun­gen für die Beob­ach­tung stand­ort­treu­er Arten, da die Vege­ta­ti­on weni­ger dicht ist. Erfah­re­ne Gui­des für Vogel­be­ob­ach­tung in Afri­ka kön­nen dabei hel­fen, auch sel­te­ne­re Arten auf­zu­spü­ren, die dem unge­üb­ten Auge ver­bor­gen blei­ben wür­den. Für jeden, der sich für Vögel und Natur begeis­tert, sind die Vic­to­ria­fäl­le in Sam­bia jeden­falls ein groß­ar­ti­ges Ziel – nicht nur wegen des beein­dru­cken­den Natur­schau­spiels der Was­ser­fäl­le selbst, son­dern auch wegen der außer­ge­wöhn­li­chen Vogel­viel­falt, die die­ses ein­zig­ar­ti­ge Öko­sys­tem zu bie­ten hat.

Abschließende Hinweise

Tipps und weiterführende Quellen

Wer die Vic­to­ria­fäl­le besu­chen möch­te: Für Vogel­be­ob­ach­tun­gen emp­feh­le ich die frü­hen Mor­gen­stun­den (vor 8 Uhr), bevor die meis­ten Tou­ris­ten eintreffen.

Die Stadt Living­stone ist der idea­le Aus­gangs­punkt für Besu­che der Vic­to­ria­fäl­le auf sam­bi­scher Sei­te. Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen zu Öff­nungs­zei­ten und Ein­tritts­prei­sen fin­den sich auf der offi­zi­el­len Web­site der Vic­to­ria­fäl­le. Vie­le Unter­künf­te bie­ten Shut­tles zu den Fäl­len an oder kön­nen erfah­re­ne Vogel­füh­rer ver­mit­teln. Wer unab­hän­gig blei­ben möch­te, war­tet am Stra­ßen­rand auf ein vor­bei­fah­ren­des Taxi, was erfah­rungs­ge­mäß auch am frü­hen Mor­gen pro­blem­los mög­lich ist. Die Fahrt soll­te nicht mehr als 100–150 ZMW kosten

Für mehr Infor­ma­tio­nen über die Vogel­welt der Regi­on emp­feh­le ich die Web­site von Bird­Life Inter­na­tio­nal und eBird vom Cor­nell Lab of Orni­tho­lo­gy, wo detail­lier­te Check­lis­ten für das Gebiet ver­füg­bar sind. Wer sich für die gesam­te Tier­welt Sam­bi­as inter­es­siert, fin­det auf der Sei­te von Zam­bia Tou­rism wert­vol­le Informationen.

Tipp: Die Mit­nah­me eines Regen­schut­zes emp­fiehlt sich – beson­ders wäh­rend der Regen­zeit oder in der Nähe der Was­ser­fäl­le wird man sonst durch­nässt (ent­spre­chen­de Acces­soires kön­nen aber auch vor Ort ent­lie­hen werden)!

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Autor, Reisereporter und Reiseblogger. Nachdem man ihn dazu gebracht hat, seine vorherige berufliche Karriere zu beenden (um das böse Wort Mobbing zu vermeiden), treibt ihn die Neugier hinaus in die Welt und er erzählt Geschichten von unterwegs.

4 Kommentare zu “Die Vogelwelt an den Victoriafällen in Sambia: Ein Paradies für Naturliebhaber

  1. Lie­ber Wolfgang,
    Mein Besuch am don­nern­den Rauch ist schon ein paar Jah­re her und so wirk­lich einen Blick für Vögel hat­te ich damals nicht. Aber ich erin­ne­re mich, dass nebst dem Don­nern der Was­ser­fäl­le auch sehr viel Gefie­pe und Gesin­ge zu hören war. Bewusst wahr­ge­nom­men habe ich nur Trom­pe­ter­horn­vo­gel und den Gelb­schna­bel-Toko. Tokos fin­de ich ein­fach so lus­tig und mag sie ger­ne anse­hen! Von ande­ren, von denen du berich­test, hab ich noch nie gehört. Die Bül­bül-Arten sind mir nie bewusst begeg­net, ich wer­de die Augen und Ohren offen halten!
    Dan­ke für den klei­nen Ein­blick in die Vogelkunde!
    Miri­am von Nord­kap nach Südkap

    • Wolfgang

      Moin Miri­am, dann ging es Dir ja so wie mir beim ers­ten Besuch an den Vic­to­ria­fäl­len, ich muss­te doch auch erst wie­der­kom­men, um zu rea­li­sie­ren, dass es dort nicht nur Was­ser­mas­sen zu bestau­nen gibt …

  2. Da hat­test Du ja mal wie­der ein paar tol­le Sich­tun­gen! Wuss­te gar nicht, dass man dort so vie­le Vögel sehen kann.

    • Wolfgang

      Oh ja, Living­stone ist zu einem Lieb­lings­ort gewor­den, weil man dort schön indi­vi­du­ell her­um­strol­chen kann, was nicht nur für die Vic­to­ria­fäl­le gilt, son­dern auch für die ande­ren im Text genann­ten Orte, vor allem die Sewa­ge Ponds …

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